Aus der Zeitschrift EinSicht Sommer/Herbst 1999
So fing es an
Die Entwicklung der Kooperation mit der Natur
Teil 3
Inhalt der bisherigen Hefte
1: Ursache-Wirkung bei "Schädlingsbefall"
2: Mein persönlicher Weg zu einer naturkooperativen Beziehung in der Natur
Abschied von überholtem Denken
Ich hatte inzwischen ein unfreies mentales System verlassen, das geneigt war, das Individuelle im Menschen zu manipulieren und Pflanzen, Tiere, Steine als dem Menschen nicht ebenbürtig, ja von ihm getrennt und ohne Bewußtsein anzusehen.
Ob der Satz "machet Euch die Erde untertan ..." lediglich falsch oder doch richtig übersetzt ist? Jedenfalls haben die Missverständnisse daraus bisher
weitreichende Folgen auf unser Naturverständnis und unseren Naturumgang gehabt.
Dieses Missverständnis trennte den Menschen von der Natur durch die Behauptung, nur der Mensch habe eine Seele. Die Tiere galten nur als Untertanen. Ursprünglich
wurden sie von ihren Lehnsherren in ausreichender Weise an Leben und Gut versorgt.
Die Natur hat keine Entscheidungsfreiheit; sie kann nicht manipuliert werden. Sie "wirkt" stets im Sinne des vom Schöpfer gegebenen Auftrages und der Aufgabe,
die dem Ganzen wohlgesonnen ist. Die Meinung, die Natur auswirkungslos manipulieren zu können, hat bis heute durch Kampf und Verletzungen zu Raubbau und Ausverkauf der Erde
einerseits und zu den gegenwärtigen Naturkatastrophen andererseits geführt.
Es ist die Erde, die unsere körperliche Mutter und unsere geistige Schwester, ja als Teil der Natur - wie wir selbst - mit uns eins ist.
Unsere Schwestern-Brüder, die Indianer-innen und alle Urvölker haben immer wieder gefragt: Wie kann man seine Mutter ausbeuten oder gar verkaufen? Wie kann man seiner
Schwester die Liebe verweigern?
Sie haben stets geantwortet: Niemals! Es geht nicht.
Wir alle sind eins mit der Erde, mit allen Menschen und eins mit allen Lebewesen. Wir sind Brüder und Schwestern von allem in Einem. Wir leben in einer Zeit, da die Morgenröte des Wassermannzeitalters aufsteigt. Wir sind nicht mehr an überholte Denksysteme, ihre Mechanismen und Riten gebunden. Wir können uns befreien, denn unsere Bestimmung ist FREIHEIT!
Die wirklichen Zusammenhänge wurden vergessen; auch dass alle Tiere (Nutztier, Wildtier, "Schädling", "Parasit") und jede Pflanze (Nutzpflanze,
Zierpflanze, "Beikraut, Unkraut",) göttliche Geschöpfe sind mit göttlichem Lebensatem und Lebenssinn.
In Entwicklung der Kooperation mit der Natur® befreite ich mich von den Ansichten der Unfreiheit.
Für mich galt es nicht, Probleme mit unseren irdischen Mitbewohnern nur durch Kampf zu lösen. Wäre das der Weg gewesen, so wäre er auch heute noch richtig. Stattdessen aber
reagieren die Tiere mit Massenvermehrung und Massenfreßverhalten!
Wer sich dem Kampf anschließt, handelt wie diejenigen die sie propagieren. Wer es für richtig hält, Biber, Marder, Füchse, Bisamratten zu vergrämen, zu vertreiben, ihre
Wohnungen zu zerstören und ihren Lebensrhythmus zu stören, wer die Bewohner fängt und umsiedelt, eine Tötungsabsicht betreibt oder die Tötung als erwünscht in Kauf nimmt,
der handelt gegen die wahren Naturgesetze.
Tut er das anfangs zumeist mit einem Gefühl des Triumphes über die unterlegene Kreatur, so weicht dieses später einem Gefühl völliger Ohnmacht.
Hierzu ein Beispiel:
Vor Jahren wurden die in Deutschland ausgestorbenen Biber aus fernen Landen wieder angesiedelt. Sie sollten dem Menschen zu Diensten sein und wasserdurchzogenes Gebiet in
eine Naturlandschaft verwandeln.
Ihnen wurde jedoch keine Achtung zuteil. Man dachte nicht daran, mit ihnen ("dummes Tier?") darüber zu kommunizieren, weshalb sie in die Fremde gehen müßten, die
durch unsere durchkultivierten Flächen wesentlich weniger geeignet für sie war.
Wovon leben Biber? Wir wissen es aus dem Naturkundeunterricht in der Schule: von Holz, das in ihrem Lebensbereich wächst. Die Biber benötigen außerdem eine Behausung. Doch
sind die Biber etwa entartet, wenn sie sich vom Mais und von den Rüben der Landwirte ernähren? Keineswegs!
Ihre Suche nach Nahrung bei Nutz- und Zierpflanzen der Anrainer deutet auf ein gestörtes Mensch-Biber-Verhältnis.
Die Tiere sind nicht entartet.
Die Beziehung ist es.
Als einmal ein Biber in einem Maisfeld auftauchte und sich einen Maiskolben nahm, begann das Mißverständnis. Heute zeigt das maßlose Freßverhalten auf eine rigorose
Biberbekämpfung hin.
Es wurde mir ein "Fall" zugetragen, wo den Bibern in keiner Weise gedankt wurde, dass sie zu Schneeschmelz- und Regenzeiten die Flüsse regulieren; vielmehr wurde
ihnen der Dienst übel heimgezahlt.
Im Winter! wurde ihr Bau zerstört, um die Tiere mit ihren Jungen skrupellos dem Tod preiszugeben - ja dies sei geradezu geplant worden.
Die Biber - heilige Tiere der Ureinwohner -wurden nicht wie göttliche Geschöpfe, wie Bruder-Schwester des Menschen behandelt, sondern wie eine seelenlose Sache.
Und nun ist es so weit gekommen, dass man die Biber gar nicht mehr kontrollieren kann. Man hat sogenannte "Biberberater" (Biberfreund oder Biberfeind?)
ausgebildet, die "Betroffene" beraten, wie sie in weiterer lebensfeindlicher Weise das Biber- "Problem" lösen könnten.
Und als Ergebnis dieser "Beratung" werden die Biber in Fallen gefangen und in unwegsamem Gelände in Nachbarländern nach ihrer Einbürgerung wieder "ausgebürgert",
also bekommen sie als "Dank" die Vertreibung gratis hinzu.
Auf solch lebensfeindliche Weise wird kein Mensch-Tier-Problem zu lösen sein, weder solche mit Varroamilben, Fuchsbandwürmen, Blattläusen, Borkenkäfern, weder mit Organismen, die bei manchen Menschen Tollwut, Encephalitis oder Borreliose hervorrufen, weder mit Schwammspinnern, Maikäfern, Mäusen, Ratten, Schnecken, Kaninchen, usw.
Beispielsweise werden in bestimmten Gegenden unseres Landes regionale Landratsämter oder der Bund Naturschutz (!) informiert und um Abhilfe beauftragt, wenn ein Marder in ein Haus eingezogen ist und dort als nachtaktives Tier dem Menschen den Schlaf "raubt". Ich hörte, es würde bei Mardern eine Schonzeit eingehalten, wenn das weibliche Tier trächtig sei bzw. Jung habe. Ist der Mensch doch noch fähig, Würde und Achtung bei einzelnen Naturwesen zu demonstrieren?
Was ist Bekämpfung?
Jede Absicht des Bekämpfens, jede Durchführung stellt eine Kritik an den Schöpfungsenergien im Menschen dar. Weiter eine Kritik am göttlichen Schöpfer, der gewusst hat,
wozu Nacktschnecken erschaffen wurden.
Das Göttliche im Leben der Bekämpften reagiert nur, führt nur den göttlichen Schöpfungsakt aus und zeigt durch Massenvermehrung bzw. Resistenz, dass das Tier auf unserer
Erde noch eine Aufgabe besitzt.