Friedensbewegung im Gartenbau:
Kommunikation mit der Natur

Esotera, 11/1999, S. 10-13, Autorin: Leila Dregger

Kurz bevor Eike Braunroth seinen Garten betritt, klopft er sacht ans Tor. Da ist kein Mensch, der ihn einlassen könnte - sein Klopfen ist seine tägliche, kleine Geste des Respekts. Sie soll Schnecken, Asseln, Würmern und anderen Mitwesen sagen: "Ich komme und arbeite im Garten. Trefft Eure Vorbereitungen, damit Ihr keinen Schaden nehmt!"

Der Mann mit dem grauen Pferdeschwanz ist ein Friedensarbeiter im Gartenbau. Und Friedensarbeit im Garten tut not; denn dort herrscht Krieg.

Das Image, Gärtner und Bauern seien ein friedlicher und naturverbundener Menschenschlag, hat längst Schaden genommen. Sie gehen auf den Acker wie auf das Schlachtfeld, unterteilen alle Wesen in Freund und Feind, in Nützling und Schädling. Die Gifte in der Landwirtschaft stammen vielfach aus der chemischen Kriegführung des ersten und zweiten Weltkrieges. Es wird gespritzt, eingenebelt, gesprüht und vergast. Boden, Pflanzen, Tiere und ihre Nachkommen werden vergiftet. Die Schädlingsbekämpfer auf den Prospekten der Pestizid-Industrie ähneln optisch Nahkampfkriegern mit Gasmasken und Maschinengewehren im Anschlag. Jahr für Jahr sterben mindestens 50.000 Menschen an Pestiziden - durch Unfälle, unsachgemäße Anwendung von Analphabeten oder rücksichtsloses Spritzen aus Flugzeugen z.B. auf Kaffeeplantagen in Kolumbien, auf denen noch Kinder arbeiten.

Die Gentechnologie eröffnet ein neues Zeitalter des Gifteinsatzes, neue Sorten werden direkt im Kombi-Pack mit dem passenden Herbizid angeboten. Im Boden, in der Luft, im Wasser und in der Nahrungskette existieren 10.000 verschiedene künstliche Gifte, deren Wirkungen und Wechselwirkungen kaum erforscht sind. Viele einheimische Tier- und Pflanzenarten sind ausgestorben oder auf der Roten Liste. Hobbygärtner wenden oft besonders hohe Gaben von Pflanzenschutzmitteln an.

Biobauern sind aus ethischer Sicht nicht besser. Zwar verzichten sie auf Gift - dafür hetzen sie die Feinde aufeinander: industriell erzeugte Raubmilben auf Spinnmilben, Schlupfwespen auf Blattläuse, und sobald sich eine der verabscheuten Nacktschnecken zeigt, wird sie in Bier ersäuft, mit der Schere zerschnitten oder mit Salz ausgetrocknet.

Aber so sehr sich die Industrie und die Wissenschaft bemühen - es scheint nichts zu nützen. Im Gegenteil: wo früher die eine oder andere Pflanze geschädigt wurde, fallen heute die Schädlinge über ganze Felder und Gärten her und vernichten eine komplette Ernte. Vereinzelte Agrarwissenschaftler wie der Franzose Francis Chaboussou haben jetzt bewiesen, dass die moderne Agrarwirtschaft selbst der Grund für die Vermehrung von und den Schaden durch Schädlinge ist. Und doch: der Krieg geht weiter. "Der Bauer überdeckt mit der Schädlingsbekämpfung sein eigenes Gefühl ", sagt Eike Braunroth. "Und dieses Gefühl heißt Angst."

Der Psychologe und Gärtner hat eine Alternative: das Ende der Feindschaft, die Kooperation mit der Natur ®. Er berät Berufsbauern, Hobbygärtner, Studenten und Professoren, die endlich Frieden schließen wollen.

Die Anfänge der Kooperation klingen wie absurdes Theater: Der Hamburger Naturpädagoge Jürgen Paulick formuliert auf einem Brief einen Kooperationsvertrag mit Kaninchen und darin den Wunsch: Bitte laßt die Erbsen wachsen, sie sind den Kindern besonders wichtig. Fortan bedienen sich die Nagetiere zwar weidlich an Radieschen und Salat, aber die jungen, zarten Erbsensprösslinge lassen sie unberührt.

In Australien hält der Farmer Michael Roads, heute ein bekannter Meditationslehrer, den Känguruhs eine Predigt. Sie haben seine Rinderweiden heimgesucht und lassen sich auch durch die Jagd nicht fernhalten. "Ich brauche diese Weide zum überleben", bittet er inständig. "Bitte freßt nur auf dem Streifen 40 m am Waldrand entlang." Obwohl kaum ein Känguruh wissen dürfte, wieviel ein Meter ist, halten sich die Beuteltiere bis auf den Zentimeter an die Vorgabe - ein Ereignis, das weltberühmt wurde und zu unendlichen Karikaturen in der Weltpresse inspirierte.

In der Findhorn-Gemeinschaft in Schottland betet Dorothy McLean zur Seele der Ratten, die sie durch nächtliche Aktivität unter ihrem Wohnwagen am Schlafen hindern. Sie hat Erfolg. Viele Jahre später bemerkt sie: Die Ratten sind nicht etwa weggegangen. Sie waren die ganze Zeit da, verhielten sich aber bis zu ihrem Auszug "leise wie perfekte Gentlemen".

Kindlich klingende Anfänge wie diese hat Eike Braunroth zu einer landwirtschaftlichen Methode weiterentwickelt, die Erkenntnisse moderner Kommunikationsforschung sowie psychologische Selbsterkenntnis einbezieht. Immer mehr Gärtner und Landwirte gaben in den letzten Jahren den Krieg gegen Schädlinge und Ungeziefer auf und begannen, nach Braunroths Methode mit ihnen zu kooperieren. Das Erstaunlichste ist: es funktioniert. Wenn bestimmte Regeln eingehalten werden, sind zahlreiche Erfolge bei Erwerbslandwirten und Tierzüchtern genauso zu verzeichnen wie bei Hobbygärtnern und Hausfrauen. Ergebnisse wurden unter anderem in zwei Diplomarbeiten der Fachhochschule Witzenhausen dokumentiert.

Wie hat es angefangen?

Der heute 59-jährige Eike Braunroth hatte bereits als Schulkind einen kleinen Garten. Die lästigen Nacktschnecken sammelte er ab und vernichtete sie, denn er ekelte sich vor ihnen, und sie fraßen einfach zu viel von seinen frischen Pflanzen. Aber es nützte nichts, die Nacktschnecken ließen ihn und seinen Garten nicht in Ruhe. Eines Tages erinnerte er sich seiner Wahrnehmungsfähigkeit als Kleinkind. "Damals konnte ich Naturwesen als leuchtende Wesen sehen. Später habe ich diese Fähigkeit verloren. Jetzt fiel es mir wieder ein, und ich dachte: Tiere haben ein viel älteres Recht darauf, hier zu sein als wir; denn sie leben seit vielen Millionen Jahren an diesem Ort. Ich beschloß, sie von nun an zu respektieren."

Dieser Entschluß wurde eine Lebensentscheidung, die alle Bereiche betraf. Eike Braunroth stellte sich vor seinen Garten und begann, mit den Schnecken zu sprechen.

"Ich sagte ihnen, dass sie willkommen sind, dass ich sie nicht mehr töten werde. Ich sagte ihnen auch, dass ich meinen Garten liebe, dass ich Salat und Gemüse ernten will. dass sie eingeladen sind, einen Teil meiner Ernte zu fressen - und mir den andern Teil zu überlassen."

Von da an hatte der junge Braunroth, wie er berichtet, nie mehr Schädlinge. Sah er einmal Schnecken, betrachtete er sie als Freunde und nicht als Feinde. Und tatsächlich wurde nie mehr eine Ernte vernichtet. Später - er war bereits Sonderschullehrer - studierte Eike Braunroth die Methoden von Findhorn zur Kommunikation mit Pflanzen- und Tierdevas und begann selbst mit einer spirituellen Ausbildung. Aus den verschiedenen Lehren und eigenen Erfahrungen stellte er seine Methode der Kooperation mit der Natur zusammen. Seine Erfahrung, die er immer wieder bestätigt sah, ist: Die Natur und alle Wesen warten nur auf unsere ehrliche Kommunikation. Sie wollen den Kontakt, und sie folgen unseren inneren Bildern. Die Bedingung dafür ist unsere Botschaft: Wir kommen als Freunde.

Zu seinen Seminaren kommen Hobbygärtner genauso wie Berufsbauern. Jeder bringt ein Thema mit, sei es die Schneckenplage, der Kartoffelkäfer oder die Ameisen in der Küche.

"Zuerst nähern wir uns den Gefühlen der Gärtner, der Angst oder dem Ekel. Die Natur folgt ja unseren inneren Bildern und bestätigt sie. Immer werden unsere Lieblingspflanzen am stärksten betroffen - bzw. im Erwerbsbetrieb die Pflanzen, von denen die Wirtschaftlichkeit abhängt. Wir können den sogenannten Schädlingen dankbar sein: weisen sie uns doch immer auf ein Ungleichgewicht in uns selbst hin. Dieses Ungleichgewicht kommt daher, dass wir ein Gefühl von Angst oder Ekel versuchen, zu überdecken. Deswegen beginnen wir mit der Kriegführung. Wenn wir diese Haltung ändern wollen, müssen wir uns mit der Angst konfrontieren."

Eine Hausfrau hat Angst vor den Fliegen auf den Nahrungsmitteln und befürchtet unhygienische Verhältnisse. Sie sieht bereits ihre ganze Familie mit unbekannten Krankheiten infiziert. Ein Biobauer hat Angst, der Kartoffelkäfer könnte das Kartoffelfeld ratzekahl fressen und seine gesamte Ernte vernichten, wenn er nicht rechtzeitig die Käfer mit der Absaugmaschine beseitigt.

"Was passiert, wenn die Ernte vernichtet wird?" wird er gefragt.

"Nun, ein oder zwei Ernten könnte mein Betrieb es überleben. Bei der dritten wird es kritisch. Letztlich müßte ich Maschinen verkaufen. Und dann im vierten oder fünften Jahr müßte ich einen Zusatzjob suchen. Ich bin aber über vierzig und werde sicher keinen finden. Also - nach fünf oder sechs Jahren Mißernte müßte ich Sozialhilfe beantragen. Was wird dann mit meiner Frau und meinen Kindern? Bleiben sie überhaupt bei mir?"

Eike Braunroth führt die Menschen bis zu ihrer Existenzangst - um sie dann daran zu erinnern, dass sie bis heute immer gut versorgt waren: "Wenn man sich seine Angst bewußt gemacht hat, kann man sie auch loslassen. Der Bauer, der heute 45 ist, hat doch die ganzen Jahre überlebt. Die Natur hat für ihn gesorgt. Vielleicht hat er aber versäumt, sich dafür zu bedanken. Es ist nur ein Glaubenssatz, wenn wir denken, die Natur sei feindlich und wir müßten kämpfen."

Die nächste Aufgabe ist also der Dank. Über den Dank kommt dann der Respekt für die Mitwesen, vielleicht die Zuneigung und letztlich die universelle Liebe.

"Das ist natürlich das Ziel", erklärt der Psychologe, "die universelle, göttliche Liebe für alle Lebewesen. Aber wir können mit der Wahrnehmung und dem Respekt anfangen. Beobachten Sie doch mal ein Tier, schauen Sie wirklich einmal hin - und versuchen Sie, die kulturellen und grotesken Ängste und Vorurteile zum Beispiel gegen Ratten und Ungeziefer beiseite zu lassen. Haben Sie schon einmal wahrgenommen, wie wunderschön eine Mücke ist?"

Wenn die Seminarteilnehmer an diesem Punkt angelangt sind, werden sie vor eine Entscheidung gestellt. Wollen sie mit der Natur kooperieren? Wollen sie ein Friedensarbeiter im Garten werden? Eike Braunroth läßt sie diese Entscheidung überschlafen. Es sei eine gewichtige Entscheidung, die alle Lebensbereiche betrifft und gut erwogen werden will.

"Wenn Sie noch nicht so weit sind, ist es in Ordnung. Wenn ja, ist es eine Entscheidung fürs ganze Leben, und sie können sie nicht mehr rückgängig machen", warnt Braunroth. Wenn am nächsten Morgen die Entscheidung für die Kooperation gefallen ist, erkennen die Teilnehmer, was das bedeutet: "Damit haben wir uns verpflichtet, nie mehr im ganzen Leben ein Tier zu töten. Keine Mücke und keine Schnecke."

Braunroth mildert die Forderung etwas ab: "Wenn wir aus Affekt oder versehentlich ein Tier töten, können wir uns entschuldigen. Auch für das Fleisch-Essen kann es lebenserhaltende oder kulturelle Gründe geben. Aber wir verpflichten uns, nie mehr im Leben aus Wut oder Ekel oder Angst um unsere Ernte Tiere zu töten. Wir kommen als Freunde. Dies ist die absolute Voraussetzung, glaubwürdig zu sein. Nur dann halten auch die Tiere ihren Vertrag ein."

Was passiert, wenn dieser Vertrag nicht eingehalten wird, erlebte ein verzweifelter Landwirt, der Braunroth anrief. Die Methode funktioniere nach anfänglichen Erfolgen nicht mehr auf seinem Betrieb, wieder wurden Salatfelder von Schnecken ratzekahl gefressen. Der 59-Jährige sah sich um und fand zunächst keinen Fehler. Der Kooperationsvertrag war gut formuliert, wurde eingehalten, und dennoch: Die Schnecken waren unerbittlich. Schließlich fand er den Fehler: In dem angegliederten Gartencenter, das vom konventionell wirtschaftenden Sohn des Landwirtes betrieben wurde, stand die ganze Palette an chemischen Bekämpfungsmitteln zum Verkauf.

"Die Kooperation kann nur funktionieren, wenn sich beide Partner an den Vertrag halten", befand Braunroth, "die Waffen müssen wirklich komplett niedergelegt werden - auch in der Familie."

Wer mit der Natur kooperieren will, muß zunächst einmal Einigkeit unter den beteiligten Menschen erzeugen. Die Methode braucht eine gelebte Zustimmung aller Beteiligten. Funktioniert es eigentlich auch, wenn man nicht daran glaubt?

"Sie müssen nicht davon überzeugt sein, aber Sie müssen es für möglich halten. Nur dann entstehen die Bilder und Signale in Ihnen, denen die Natur folgt."

Ziel des Seminars ist es, einen Vertrag mit den bisher als Schädlingen angesehenen Mitwesen aufzusetzen - und diesen laut zu sprechen, zu denken oder schriftlich niederzulegen. Den Tieren ist jede Art und Weise recht.

"Müssen wir jetzt auf deutsch mit den Fruchtfliegen sprechen?" fragte ein polnischer Seminarteilnehmer. Nein, die Sprache ist egal, die Natur reagiert nicht auf die Worte, sondern auf die Absicht und ganz besonders auf die inneren Bilder, die sich im Menschen formen. Deshalb ist absolute Ehrlichkeit und eine möglichst einfache und direkte Sprache eine weitere Bedingung dafür, dass die Kooperation funktioniert.

Braunroths Seminarteilnehmer Jürgen Paulick kann zahlreiche Beispiele für die Kooperation benennen. Angefangen hat es mit den Mäusen, die regelmäßig Wurzeln wegfraßen. Als Naturliebhaber hatte Paulick so häufig die verschiedenen Mäusearten beobachtet, dass er es nicht über das Herz brachte, Gift oder Fallen einzusetzen. Er beschloß einen Versuch am Topinambur, von dem er drei Knollen im Garten stehen hatte. Er setzte sich in den Garten und redete in Gedanken mit den Mäusen. "Ich freue mich darüber, dass ihr in meinem Garten lebt. Ich werde nicht gegen euch vorgehen. Ich lasse euch die Hälfte meines Topinamburs. Die andere Hälfte laßt bitte stehen."

Im Spätsommer grub er die Wurzeln aus. Die erste war wie üblich vollständig weggefressen. "Es funktioniert ja doch nicht," dachte er grimmig, grub aber tapfer weiter. Die zweite Wurzel war nur angenagt, und die dritte vollständig erhalten. Genau die Hälfte! Ermutigt durch diese Erfahrungen dehnte er das Experiment auf die Obstbäume aus. Wieder sprach er mit den Mäusen, sagte ihnen, wie sehr er die jungen Obstbäume liebte. "Bitte nagt sie nicht an. Ich werde euch statt dessen frische Zweige hinlegen, die ihr fressen könnt."

Er entschloß sich zu einem noch radikaleren Schritt: Wenn Mäuse keine Feinde mehr sind, braucht man sie auch nicht mehr auszusperren, dachte er und nahm die Zäune um die jungen Obstbäume weg. "Ich muß zugeben, dass mir das schwer fiel. Aber ich empfand es als wichtig, das Schädlingsdenken und damit die Angst ganz aufzugeben."

Das Ergebnis übertraf seine Erwartungen. Die Obstbäume blieben komplett unbeschädigt. Auch die Zweige wurden kaum angefressen. "Es war, als hätten die Mäuse ihr aggressives Freß- und Fortpflanzungsverhalten aufgegeben, sobald sie in meinem Weltbild nicht mehr die Feinde waren."

Wenn wir Mitwesen als Schädlinge und die Natur als feindlich betrachten, so erkannte er, folgen wir dem Bild einer Evolution des Kampfes, das in letzter Zeit zunehmend widerlegt wird: Kooperation war auch in der Evolution wichtiger als Kampf und das Recht des Stärkeren. Kein Lebewesen kann ohne die anderen existieren. Unser ökologisches Selbst schließt alle uns umgebenden Wesen mit ein. Kein Baum existiert ohne Pilze, kein Mensch ohne Bakterien. Auch der Vogelsang ist nicht, wie bisher geglaubt, reines Revierverhalten, sondern sein Klang am Morgen fördert das Wachstum der Pflanzen.

Kooperationsverträge mit den Mitwesen abzuschließen, das kann jeder überall machen. Funktioniert das auch mit Menschen? Können mit dieser Art von innerer Friedensarbeit auch Konflikte beseitigt werden, indem wir Ängste bewußt machen und ablegen und angebliche Feinde aus unserer Projektion entlassen?

"Im Prinzip schon", meint Eike Braunroth. "Auf jeden Fall kann dies einen Konflikt entschärfen, oft auch auflösen. Aber im Gegensatz zu Tieren, Pflanzen und Elementen haben Menschen die freie Wahl. Tiere folgen ohne jeden Zweifel und sehr präzise unseren inneren Bildern, Menschen nur, wenn sie selbst es wollen."

Es gibt für die Kooperationsverträge bestimmte Regeln: Die formulierten Gedanken müssen stimmen. Sie müssen ehrlich und eindeutig sein und auch den inneren Gefühlen entsprechen. Sie müssen möglichst präzise formuliert sein. Die Vereinbarungen müssen auf Respekt und Wahrnehmung beruhen und sowohl die Bedürfnisse der Tiere als auch die eigenen berücksichtigen. Die Versprechen müssen tatsächlich eingehalten werden. Angst und feindliches Verhalten müssen vollständig fallen gelassen werden. Heiterkeit und Humor helfen enorm bei der Kommunikation und werden anscheinend als Einladung empfunden.

Die Belohnung für die, die beginnen, mit der Natur zu kooperieren, ist nicht nur ein Garten ohne Schädlinge. Die Belohnung ist ein Lebensgefühl der Verbundenheit, das uns mit dem christlich-abendländischen Weltbild ausgetrieben wurde: Wir sind ein Teil der Natur, wir sind Gärtner der Erde, wir können in jedem Moment, an jedem Ort kommunizieren mit allem, was lebt. Die Natur sorgt für uns wie eine Mutter.

Und das beginnt vielleicht mit einer ganz kleinen Geste: Ein sachtes Anklopfen am Gartentor.

Weitere Informationen:
Eike Braunroth
Kooperation mit der Natur®
Postfach 1101
D-97697 Münnerstadt
Tel: +49 (0)6405-1512

Veröffentlichungen:

Eike Braunroth: In Harmonie mit den Naturwesen in Garten, Feld und Flur. OLV - Fachverlag für Garten und Ökologie, 1997 Xanten.

"Einsicht" - Nachrichten der Kooperation mit der Natur®, vierteljährlich. Erhältlich bei Eike Braunroth.